06.07.09
Kartoffelblütenfest mit verspäteter Blüte
Ende Juni/Anfang Juli ist die Zeit der Kartoffelblüte. Normalerweise präsentieren sich dann unsere historischen Kartoffelsorten auf dem Feld von ihrer schönsten Seite und der Acker ist übersät mit weißen, rosafarbenen und blauen oder violettfarbenen Kartoffelblüten. Dieses Jahr hat uns die Natur allerdings wieder einmal bewiesen, dass Pflanzen eben nicht nach dem Kalender wachsen und gedeihen, sondern sehr sensibel auf Umwelteinflüsse reagieren.
So konnten die Gäste unseres diesjährigen Kartoffelblütenfestes leider nur einzelne Kartoffelblüten auf unserem Kartoffelacker bewundern, denn aufgrund der niedrigen Frühjahrstemperaturen hatten sich die meisten Blüten noch in ihren Knospen versteckt.
Ungeachtet dessen nahmen die zahlreichen Besucher die fachkundigen Erklärungen unseres Kartoffelexperten und -historikers Gerald zu jeder einzelnen von uns angebauten Kartoffelsorte sehr wissbegierig auf. Durch den direkten Vergleich der unmittelbar nebeneinander angebauten Sorten erkannte auch ein ungeübtes Auge die botanischen Unterschiede zwischen den einzelnen Sorten sehr gut.
Der besondere Reiz unseres jährlich nur einmal stattfindenden Kartoffelblütenfestes liegt in der Verbindung der Feldbesichtigung und der daran anschließenden Verkostung einiger dieser historischen Kartoffelsorten im Rahmen unserer musikalisch-kabarettistischen Verkostung. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass das eigentliche Verkostungsprogramm schon auf dem Acker begann. Das Urgestein aus Gündels Kulturstall, „Dor Vuchtländer“, begrüßte alle Gäste nicht nur mit einem zünftigen Kartoffelschnaps, sondern er hatte auch gleich seine VINOTHEKER mit im Schlepptau. Sein Loblied auf den Bauernstand „Gott lob, dass ich ein Bauer bin“ oder sein selbstgeschriebenes „Vogtlandlied“ wirkten vor dieser authentischen Kulisse (mit Blick auf die Göltzschtalbrücke) natürlich besonders gut.
In Gündels Kulturstall sind Kartoffeln ebnen nicht gleich Kartoffeln, sondern ein echtes Kulturgut. Das bestätigten uns wieder einmal unseren Gäste, die unser Programm besonders aufmerksam verfolgten und erst gegen Mitternacht sehr vergnügt und zufrieden den Heimweg antraten ...
